Frühlingskräuter 7 – Schlüsselblume

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Jetzt ist es wieder soweit und die hübschen, gelben Blüten der Schlüsselblume bedecken die Wiesen bei uns am Wurmlinger Kapellenberg. Zum Glück haben wir hier einen großen Bestand und man kann bedenkenlos seinen Jahresvorrat sammeln. In der Phytotherapie wird die Schlüsselblume zwar hauptsächlich als Schleimlöser bei Husten eingesetzt, ich verwende sie aber auch gerne als beruhigenden Tee am Abend. Ein Schlüsselblumentee entspannt und lässt die Sorgen des Tages vergessen. Dass Schlüsselblumen Sonnenpflanzen sind, die außerdem stimmungsaufhellend wirken, spüre ich jedes Jahr wieder, wenn ich während der Schlüsselblumenzeit über unsere Wiesen gehe…

Leider ist die Schlüsselblume aber oft selten geworden und so steht sie unter Naturschutz. Das heißt, man darf zwar die Blüten sammeln, aber keine Wurzeln ausgraben!

Name

Die Gattungsbezeichnung Primula könnte auf primus „der Erste“ zurückzuführen sein, da sie eine der ersten Pflanzen ist, die im Jahr blühen. Die Artbezeichnung officinalis zeigt an, dass diese Art in der Heilkunde verwendet wird. „Veris“ bedeutet die Wahre oder Echte. Im Volksmund heißt sie unter anderem auch: Allelujableaml, Eierkraut, Fastenbleaml, Frauenschlüssel, Gichtblume, Heiratsschlüssel, Himmelschlüssel, Märzenblümli, Petriblume, Schmalzschüsseli.

Botanik

Die Echte Schlüsselblume gehört zu Familie der Primelgewächse und ist in weiten Teilen Europas und Vorderasiens verbreitet. Nahe verwandt ist die Hochstehende Schlüsselblume oder Wald-Schlüsselblume (Primula elatior). Beide Arten sind ausdauernde Pflanzen. Ihre Blätter stehen in einer grundständigen Rosette. Im April und Mai erscheinenden gelben Blüten, die auf einem unverzweigten Stängel in Dolden stehen.
Die Blütenblätter der Echten Schlüsselblume sind kräftig gelb mit orangefarbenen Punkten am Ansatz. Die Blütenblätter der Hochstehenden Schlüsselblume sind dagegen blaßgelb und die Punkte fehlen. Beide Arten können zu Heilzwecken verwendet werden.

Inhaltsstoffe

Die Wurzeln enthalten 3 bis 12% pentacyclische Triterpensaponine. Hauptsaponin ist die Primulasäure A (90%) . Ferner Phenylglykoside (Methylester der Salicylsäure, besonders Primulaverin) und Flavonoide.
Die Blüten mit Kelchen enthalten weniger Saponine, aber mehr Flavonoide, Carotiniode und ätherische Öle.

Heilwirkung

Als Hauptwirkstoff der Schlüsselblume gelten die Saponine. Diese bewirken eine leichte Reizung der Schleimhäute, so dass sich die Sekretion erhöht, zäher Schleim sich löst und leichter abfließt, bzw. abgehustet werden kann. Hauptanwendungsgebiet der Schlüsselblume ist bei erkältungsbedingtem, unproduktivem Husten, bei Bronchitis, Keuchhusten, Asthma, Alters- und Raucherhusten, sowie bei Stirn- und Nasennebenhöhlenentzündungen. Gut geeignet für Kinder.

Die Wurzel wirkt außerdem entzündungshemmend und schmerzlindernd, da sie in geringer Menge Salicylsäure enthält, sowie antiviral gegen Influenza A Viren und antimykotisch. Die Schlüsselblume wirkt auch schmerzlindernd und beruhigend bei Migräne, Stresskopfschmerzen und Neuralgien.  Wirkt harntreibend bei Rheuma, Gicht, Nieren- und Blasenleiden, sowie leicht abführend.

Blüten wirken außerdem beruhigend und stimmungsauffhellend bei psychogenen Herzkrankheiten und schlaffördernd.

Verwendung

Zu Heilzwecken werden die Blüten und die Wurzeln verwendet.

Für einen Tee aus den Wurzeln setzt man 1/4 Teelöffel fein geschnittene Wurzeln mit 2 Tassen kaltem Wasser an, kocht es auf und lässt es 5 Minuten ziehen. Alle 2-3 Stunden 1 Tasse mit Honig gesüsst trinken. Für einen Tee aus den Blüten einen Teelöffel auf eine Tasse heißen Wassers bedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen

Die Saponine der Schlüsselblume steigern die Reorption anderer Substanzen. Bei Überdosierung können vermehrt Speichelfluss, Reizungen der Magenschleimhaut mit Übelkeit und Durchfall auftreten. Vorsicht ist geboten bei Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwür. Bei einigen Menschen tritt eine Überempfindlichkeit auf das ölartige Sekret der Drüsenhaare auf. In ihm ist das Allergen Primin enthalten. Es kann zu Reizerscheinungen an Haut und Augenbindehäuten führen.

Mythologie

Schlüsselblumen sollen schon von den Druiden gesammelt worden sein. Dies musste mit bloßen Füßen und nüchtern geschehen. Hatte man sie gepflückt, musste man sie sofort im Gewand verbergen, damit ihre Kraft als Heilmittel erhalten blieb.

Blütenessenz

Die Blütenessenz der Schlüsselblume stärkt das Selbstvertrauen und hilft bei Selbszweifeln und Minderwertigkeitsgefühlen. Sie bringt das Wissen um die eigenen Fähigkeiten zurück und stärkt das Vertrauen in die Intuition. Schlüsselblume erschließt das innere Potential und gibt den Mut die Dinge anzugehen und ohne Erwartungsdruck sein Bestes zu versuchen.

Homöopathie

In der Homöopathie wird die Urtinktur aus der frischen blühenden Pflanze ohne Wurzeln gewonnen. Sie wird eingesetzt bei Migräne, Kopfschmerzen, Urtikaria, Ekzemen, rheumatischen Beschwerden und nervösen Herzstörungen.

Bühring Ursel: Praxislehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde, Haug Verlag

Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger: Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, AT-Verlag

Ploberger Florian: Das Große Buch der Westlichen Kräuter aus Sicht der Traditionellen chinesischen Medizin, Bacopa Verlag

Vonarburg Bruno: Energetisierte Heilpflanzen, AT-Verlag

Dr. rer. nat. Gottfried und Marianne Hahn: Primelgewächse- Heilpflanzen, Frühlingsboten und Blumen der christlichen Mystik

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