Grünes im Winter

Auch im Winter kann man wildes Grün genießen. Gestern war ich im Schönbuch unterwegs und dabei sind mir einige dieser Überwinterungskünstler begegnet.

Gerade im Winter ist frisches Grün besonders wichtig. Zwar wachsen die Pflanzen jetzt langsamer oder gar nicht mehr, aber ihre wertvollen Inhaltsstoffe leisten uns gerade jetzt besonders gute Dienste.

Auch wenn die Pflanzen im Winter weniger Nährstoffe enthalten als im Sommer sind sie jetzt vor allem wichtige Lieferanten für Chlorophyll. Chlorophyll ermöglicht der Pflanze aus Sonnenlicht Energie zu gewinnen und auch für den Menschen ist Chlorophyll ausgesprochen hilfreich und heilsam. Unter anderem stärkt es Darm und Leber, schafft im Körper ein basisches Milieu. Es hilft bei der Entgiftung und der Regeneration.

vogelmiere

Vogelmiere

Die Vogelmiere ist reich an Mineralien (Calcium, Kalium, Magnesium), Vitaminen (A, C, B1, B2, B3) und Spurenelementen (Eisen, Selen). Sie fördert die Verdauung und regt den Stoffwechsel an.

Das Gute an der Vogelmiere: sie ist sehr frostresistent und kann fast das ganze Jahr über geerntet werde. Ihr Geschmack erinnert an junge Erbsen und sie ist vielseitig verwendbar. Zum Beispiel als Salat, in Kräuterquark, als Gemüse und in Suppen.

labkraut

Wiesenlabkraut

Wiesenlabkraut wirkt blutreinigend, entwässernd und regt die Niere  und den Lymphfluss an. Es hat einen milden Geschmack und kann sowohl als Salat, wie auch als Gemüse verwendet werden. Bei nicht zu kalten Temperatuten und in geschützten Lagen kann man es auch jetzt noch finden.

Löwenzahn

Löwenzahn enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe:  Carotinoide, Vitamine und Bitterstoffe (Taraxin),  sowie Kalium und Eisen. Hervorzuheben sind vor allem der hohe Gehalt an Vitamin C und D, sowie Kalium (bis zu 5 %). Die Bitterstoffe im Löwenzahn wirken tonisierend, regen den Stoffwechsel, Leber und Galle an und stärken generell die Verdauung. Kalium wirkt entwässernd.

Auch der Löwenzahn ist eigentlich den ganzen Winter über verfügbar. Er überwintert mit einer dicht am Boden liegenden Blattrosette. Allerdings sind die Blätter meist relativ hart und zäh. Sie eigenen sich im Winter also haupsächlich zur Bereicherung von grünen Smoothies. Für den Salat wartet man besser auf die jungen zarten Blätter des Frühlings.

Hirtentäschel

Auch das Hirtentäschel überwintert mit einer grundständigen Blattrosette, die dem Löwenzahn sehr ähnlich sieht. Ähnlich wie die Löwenzahnblätter verwendet man Hirtentäschelblätter im Winter am Besten als Beigabe zu grünen Smoothies.

Knoblauchsrauke

Knoblauchrauke enthält reichlich Glucosinolate und ist sehr vitaminreich (vor allem A und C) und hat  eine stoffwechselanregende, verdauungsfördernde und leicht antibiotische Wirkung. Sie riecht beim Zerreiben   und schmeckt mild aromatisch nach Knoblauch und leicht bitter.

Beim ersten Frost stirbt der größte Teil der oberirdischen Pflanzenteile ab, es treiben aber , bei milderen Temperaturen, junge Blätter nach, die man geschützt in Laub und Gras dann oft den ganzen Winter über ernten kann.

Knoblauchsrauke eignet sich vor allem für Salate, Kräuterbutter, Pestos und Suppen.

Brennessel

Die meisten Brennesseln sterben mit dem ersten richtigen Frost im Spätherbst ab. Wie bei der Knoblauchsrauke treiben  sie in geschützten Lagen und bei milderen Temperaturen aber oft  im Winter wieder aus. An meinen Standorten am Kapellenberg kann ich sie immer noch in ausreichender Menge ernten.

Goldnessel

Komplett frosthart dagegen ist die Goldnessel, eine Taubnesselart mit hübscher hellgrüner Zeichnung, die aufgrund ihres dekorativen Aussehens manchmal als Bodendecker in Gärten angepflanzt wird. Auch hier sind die Blätter im Winter eher hart und etwas zäh, so dass sie sich vor allem für grüne Smoothies oder für Gemüsegerichte eignen.