Herbstliche Wildfrüchte – Berberitze
Die Berberitze, auch, wegen ihres Geschmacks, Sauerdorn genannt, ist überall in Europa zuhause, nicht aber auf den britischen Inseln und Skandinavien.
Die Früchte sind scharlachrote, genießbare, aber sehr saure Beeren.
Sie liebt kalkhaltige, stickstoffarme, trockene bis mäßig feuchte Standorte an Waldrändern, in Gebüsche und lichten Auen.
Alle Pflanzenteile der Berberitze bis auf die Früchte und Samen sind leicht giftig. Sie enthalten die Alkaloide Berberin und Berbamin. Berberin ist allerdings in geringer Dosierung (bis ca. 500 mg, entspricht etwa 4 g Berberitzenwurzelrinde) auch ein Heilmittel für verschiedene Erkrankungen: Es wirkt leicht antiseptisch und antibiotisch, gegen verschiedene Krebsarten, bei Diabetes, Alzheimer, Arteriosklerose, Herzrhythmusstörungen und beruhigt das Nervensystem.
Die roten Früchte der Berberitze sind allerdings frei von Alkaloiden und damit problemlos essbar. Sie enthalten Fruchtsäuren (viel Apfelsäure) und Vitamin C.
Aufgrund ihres extrem sauren Geschmacks wurden sie in früheren Zeiten als Ersatz für Zitrusfrüchte verwendet. Als Gewürz in der Küche wird die Berberitze häufig im Orient, vor allem dem Iran verwendet, wo sie heute noch angebaut wird. In Europa wird die Frucht der Berberitze traditionell zu Marmelade verarbeitet. Sie schmeckt aber auch getrocknet, zum Beispiel im Müsli, sowie als Sirup oder Mus. Sie kann auch zusammen mit anderen, eher süßen Früchten, statt Zitrone, zum Säuern verwendet werden.
Apfelsäure unterstützt die Wirkung von Antioxidantien, fördert die Freisetzung von Energie aus der Nahrung und hat eine schmerzlindernde Wirkung bei Fibromyalgie gezeigt.
Eine amerikanische Studie zeigte, dass die Kombination von 1200-2400 mg Äpelsäure und 300-600 mg Magnesium pro Tag über einen Zeitraum von 8 Wochen die Beschwerden der Fibromyalgie lindern konnte.
Mahonie
Mahonien gehören zur Familie der Berberitzengewächse und sind nah mit der oben beschriebenen Berberitze verwandt. Allerdings sind ihre Beeren nicht rot, sondern blau-schwarz.
Mahonien sind in Europa nicht heimisch, werden aber wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse und attraktiven Blüten und Beeren gerne in Parks und Gärten gepflanzt. Geschmack und Verwendung entsprechen dem der Berberitze.
1 Comment
Danke für den tollen Artikel! Gerade das in den Berberitzen enthaltene Berberin ist sehr interessant. Wie im Artikel erwähnt hat es zahlreiche positive gesundheitliche Vorteile, nur ist es in Deutschland leider noch sehr unbekannt.