Herbstliche Wildfrüchte – Mispel
Die Mispel ist eine früher weit verbreitete, heute kaum noch bekannte Obstsorte. Ursprünglich war sie in Südosteuropa und Kleinasien beheimatet und wurde durch die Römer nach Europa und England eingeführt. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse, wie die meisten unserer modernen essbaren Früchte und ist eng mit der Felsenbirne und dem Weißdorn verwandt.
Die kleinen Apfelfrüchte reifen im Oktober und November und sind von starkem Stützgewebe durchzogen, „gieselig“, wie manche Quitten oder Birnen.
Mispeln werden nach dem ersten Frost geerntet, zuvor sind sie hart und sehr herb im Geschmack. Sie müssen auch dann noch eine Weile liegen. Dadurch werden sie weich, Tannine und Fruchtsäuren werden abgebaut und der Zuckergehalt steigt. Erst dann bekommen sie den typischen aromatisch-säuerlichen Geschmack und können zu Marmeladen oder Gelee verarbeitet werden.
In der Volksmedizin wurden Mispeln, aufgrund ihrer entzündungswidrigen und harntreibenden Eigenschaften, zur Behandlung von Nieren- und Harnwegsentzündungen eingesetzt. Sie wirkt außerdem verdauungsfördernd und lindernd bei entzündlichen Darmerkrankungen und Durchfall.