Mädesüß (Filipendula ulmaria)
Überall bei uns auf den Wiesen in den Flusstälern steht sie nun in voller Blüte, die Wiesenkönigin, das Mädesüß. Ihre cremeweißen Blüten schweben wie kleine Wolken über den Gräsern.
Mädesüß gilt als eine der heiligen Pflanzen der Kelten. Neben der Mistel, der Wasserminze und dem Eisenkraut soll es zu den wichtigsten „Druidenkräutern“ gehört haben.
In der walisischen Mythologie der 4 Zweige des Mabinogi, erschaffen Gwydon und Math aus Eiche, Ginster und Mädesüß das weibliche Zauberwesen Blodeuwedd, „die aus Blumen Geborene“. Sie verzaubert alle Menschen, insbesondere die Männer und keiner kann ihr widerstehen. Außerdem wird das Mädesüß mit der keltischen Urmuttergöttin Danu in Verbindung gebracht. In der christlichen Mythologie ist es dementsprechend eine Marienpflanze. Maria selbst soll sie ausgesät haben.
Blütenessenz
Mädesüß soll einen Geist der heiteren Gelassenheit und der Fülle fördern, was ich inzwischen durchaus bestätigen kann. Wir haben gerade eine relativ schwierige und frustrierende Zeit, Vieles ist unklar und sämtliche Pläne müssen immer wieder über den Haufen geworfen werden. Ich bin ja nun ein spontaner Mensch und habe generell eher wenig Probleme mit Veränderungen, aber gerade wird es manchmal etwas viel.
Doch gestern beim Mädesüßsammeln zog dann wirklich so etwas wie Frieden in meine geplagte Seele ein…
Außerdem unterstützt Mädesüß einen darin die eigenen materiellen, geistigen und seelischen Schätze freigiebig mit der Welt zu teilen, ohne Angst etwas dabei zu verlieren. Es fördert Freigiebigkeit, Güte, Weltoffenheit, innere Freiheit und Leichtigkeit, sich andern zuzuwenden, Zuwendung zu erhalten und Gefühle ohne Zurückhaltung ausdrücken zu können.
Name
Der der deutsche Name des Mädesüß leitet sich davon ab, dass die Pflanze in früheren Zeiten zum Aromatisieren von Wein oder Met verwendet wurde. Eine andere Deutung kommt von dem süßen Duft, den das Heu des Mädesüß nach der Mahd verströmt. Weitere volkstümliche Namen sind Spierstrauch, Bacholde, Wiesenkönigin, Geißripp, Waldbart.
Ihr Aroma erinnert an Mandel und Vanille und man kann aus den Blüten, ähnlich wie beim Holunder, eine leckere Limonade herstellen. Ich lege dazu einige Blüten für 24 Stunden in Wasser und gebe noch etwas Zitronensaft dazu. Dann die Blüten entfernen und mit der selben Menge Apfelsaft aufgießen. Wenn ihr ihn aufkocht und in sterilisierte Flaschen abfüllt, lässt sich der Auszug auch gut haltbar machen.
Botanik
Das Mädesüß gehört zur Familie der Rosengewächse und wird bis zu 2 Meter hoch. Blütezeit ist von Juni bis August. Die Pflanze ist in Mitteleuropa, Nord- und Mittelasien verbreitet, wächst auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen und mag leicht bis mäßig sauren Boden.
Inhaltsstoffe
Phenolglykoside wie Monotropidin und Spiraein (Glykoside von Salicylsäuremethylester und Salicylaldehyd), Flavonoide wie Spiraeosid und Gerbstoffe (Ellagitannine).
Heilwirkung und Verwendung
Entzündungshemmend, schmerzlindernd, adstringierend, schweißtreibend, leicht antimikrobiell, antioxidativ (Abfangen freier Radikale, also zellschädigender Verbindungen), antirheumatisch.
Angewandt wird Mädesüß bei fieberhaften Infekten, leichten Schmerzen (Kopfschmerzen, rheumatischen Schmerzen). Es wirkt außerdem harntreibend und entzündungshemmend bei Nieren- und Blasenentzündungen und kann durch den Gerbstoffgehalt auch bei Hautproblemen und Durchfall eingesetzt werden.
Verwendet werden die Triebspitzen der blühenden Pflanze mit Stängel, Blüten und Blättern als Tee.
3-6 g Kraut mit 150 ml siedendem Wasser übergießen, 7 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich eine Tasse heiß trinken.
Quellen
http://www.koop-phyto.org/arzneipflanzenlexikon/maedesuess.php
Bühring Ursel: Praxislehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde, Haug Verlag
http://www.inana.info/blog/2015/06/04/unsere-pflanzengeister-maedesuess.html
http://www.luckysoul.de