Mit Pflanzenwirkstoffen gut durch die Grippezeit
Alle Jahre wieder gehen vor allem im Februar und März grippale Infekte und die echte Grippe um. Trockene Heizungsluft, Kälte und Lichtmangel strapazieren unser Immunsystem und schwächen die Barrierefunktion unserer Schleimhäute. Nachdem chemische Keulen und Impfungen gegen Grippeviren kaum wirken, empfiehlt inzwischen auch die WHO pflanzliche Mittel einzusetzen – einige davon sind sogar wissenschaftlich recht gut erforscht und wirken nachweislich besser als Tamiflu und Co.
Holunder
Der Schwarze Holunder ist eine der ältesten bekannten Nutz- und Heilpflanzen – seine Anwendung ist bereits seit der Steinzeit belegt. Schon einem alten Reim über den Holunder heißt es:“Beeren, Rinde, Blatt und Blüte, jeder Teil ist voller Güte.“
Traditionell wurde er als Heil- und Stärkungsmittel bei Infekten genutzt, was ihn gerade jetzt in der kommenden winterlichen Erkältungs- und Grippezeit zu einem unverzichtbaren Helfer und Begleiter macht.
Holunder aktiviert das Immunsystem
Holunderbeeren sind traditionell bekannt für ihre immunstimulierende Wirkung und werden in der Volksheilkunde schon lange entsprechend eingesetzt. Heute können verschiedene wissenschaftliche Studien diese Wirkung belegen. Holunderbeeren sind reich an verschiedenen Stoffen, die das Immunsystem unterstützen: Darunter alle enthaltenen Vitamine, Eisen, Zink und Anthocyane.
Untersuchungen von Prof. Dr. Gerhard Rechkemmer vom Institut für Ernährungsphysiologie der Bundesforschungsanstalt für Ernährung zeigten, dass Anthocyane aus Holunderbeeren die Produktion von Zytokinen anregen. Zytokine spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystem. Sie regulieren zum Beispiel die Kommunikation unter den Abwehrzellen um koordiniert Krankheitserreger oder Tumorzellen zu bekämpfen. Andere wiederum weisen Körperzellen an Proteine zu bilden, die sie gegen virale Infektionen widerstandsfähiger machen.
Holunderbeeren wirken antiviral und antibakteriell
Verschiedene Studien konnten inzwischen nachweisen, dass Holunderbeerextrakt gegen die Influenzaviren A und B, das Vogelgrippevirus und bestimmte Bakterien (Branhamella catarrhalis und Streptococcus pyogenes) wirksam ist, die mit Infektionen der oberen Atemwege assoziiert sind.
Der Extrakt blockiert dabei Zellfaktoren, die es den Viren ermöglichen sich weiter zu verbreiten.
Mit der Einnahme von Holunderbeerextrakt ließ sich die Erkrankungszeit bei einer Infektion mit Influenza A und B Viren um bis zu 4 Tage verkürzen. 90% der Erkrankten waren schon nach 2-3 Tagen wieder völlig gesund.
In den Studien kam das von der israelische Virologin Dr. Madeleine Mumcuoglu entwickelte Präparat Sambucol zum Einsatz. Ihr gelang es, die Wirkstoffe der Holunderbeere zu isolieren und eine „AntiVirin“-Verbindung als speziellen Wirkkomplex für Sambucol herzustellen.
Sambucol ist das am besten erforschten Holunderbeeren-Extrakt der Welt. Die Aktivität der Flavonoide, der natürlich vorkommenden Antioxidantien, bleibt durch einen einzigartigen Verarbeitungsprozess erhalten. Die Wirkung wurde durch zahlreiche klinische Versuche, die über einen Zeitraum von fünf Jahren durchgeführt wurden, bestätigt.
Man kann es prophylaktisch einsetzen, es hilft aber auch wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist. Die Dosierung in den Wintermonaten ist viermal täglich 2 Teelöffel.
Cistus incanus L.Pandalis (Graubehaarte Zistrose)
Die Verwendung von Cistus incanus läßt sich bis ins 4. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen. Seit dieser Zeit findet die graubehaarte Zistrose in Griechenland als Haus- und Genußtee Verwendung.
Cistus gibt es vielen Variationen. Ähnlich aussehende Cistus incanus -Pflanzen unterscheiden sich in ihrer biochemischen Struktur aber zum Teil ganz erheblich, das heißt, sie können auch unterschiedliche Eigenschaften haben.
Eine besondere Vitalstoffzusammensetzung entdeckte Dr. Pandalis bei einer speziellen Varietät der Graubehaarten Zistrose, die auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki wächst. Beim europäischen Sortenamt ist sie unter dem Namen Cistus incanus L. Pandalis® eingetragen und dient als Rohstoff für den Extrakt Cystus 052 und für Cystus Teekraut.
Der Extrakt Cystus 052 wurde in vitro, an Mäusen und in einer klinischen Studie an der Charité in Berlin auf seine Wirkung gegen Grippeviren getestet. Er blockiert den Eintritt der Viren in die Wirtszellen und wirkt als natürliche Barriere.
Wenn die Cystus-052-Pastillen gelutscht werden, bildet sich auf der Schleimhaut der erregerabweisende Schutzfilm. Beim Essen oder Trinken bricht allerdings die Barriere zusammen und muss dannerneuert werden. Ansonsten hält der Schutz bis zu drei Stunden an. Während des Schlafs binden zwei Pastillen, links und rechts in den Backentaschen, Erreger, die von der Nase nach hinten in Richtung Rachenraum und Kehlkopf gelangen.
Um sich zu schützen kann man die Pastillen lutschen, wenn man während der Grippezeit unter Menschen geht. Es bietet sich an, immer einen kleinen Vorrat dabei zu haben.
Die Dosierung reicht von wenigen Pastillen täglich bis zu sechsmal täglich zwei.
Der Extrakt hilft aber auch, wenn man sich bereits angesteckt hat: Einmal eingedrungene Viren vermehren sich in der Zelle. Ein Teil der Viren gelangt aber nach zwei oder drei Tagen wieder in den Rachenraum. Bevor die Viren hier ein weiteres Mal in den Körper eindringen können, werden sie von Cysus 052 gebunden und unschädlich gemacht. So kann die Erkrankung schneller überwunden werden. Auch bakteriellen Superinfektionen wird damit wirkungsvoll entgegengewirkt.
Cystus 052 wirkt gegen Influenza- und Schnupfenviren, Vogel- und Schweinegrippeerreger und auch Bakterien.
http://zmbe.uni-muenster.de/institutes/imv/pics/cystus_slides.pdf
http://www.urheimische-medizin.de/
http://www.paracelsus-magazin.de/alle-ausgaben/70-heft-052013/1084-der-extrakt-aus-der-zistrose.html
Knoblauch
Knoblauch wirkt antibakteriell, fungizig und antiviral. Dies ist vor allem auf die Wirkstoffgruppe der Thiosulfinate zurückzuführen. Dies sind Allicin and Allyl-Methyl- und Methyl-Allyl Thiosulfinat, sowie ein Abbauprdodukt des Allicins, das Ajoene. Am bekanntesten und am besten erforscht ist das Allicin.
Allicin ist eine schwefelhaltige, aromatisch schmeckende Aminosäure und das Reaktionsprodukt des in allen Lauchgewächsen vertretenen Alliins. Sobald die Pflanze verletzt wird entsteht es zum Beispiel beim beim Schneiden von Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Schnittlauch. An der Luft wird es schnell weiter abgebaut und seine Abbauprodukte sind für den bekannten Zwiebel- bzw. Knoblauchgeruch verantwortlich.
Allicin ist ein natürliches Antibiotikum. Knoblauch wirkt also gegen die meisten Bakterien, auch gegen multiresistente Keime, wie den Krankenhauskeim Staphylococcus aureus. Noch in einer Verdünnung von 1:100.000 konnte diese Wirkung festgestellt werden. Auch Streptokokkeninfektionen wie Scharlach oder Angina können gut mit Allicin oder allicinhaltigen Pflanzen wie Knoblauch oder Bärlauch behandelt werden.
Leider ist Allicin relativ instabil. An der Luft oder beim Erhitzen zersetzt es sich schnell. Will man also in den vollen Genuss der antibakteriellen, antiviralen und fungiziden Eigenschaften des Allicins kommen, muss man Knoblauch am Besten ganz frisch zubereiten und schnell verzehren. Alternativ gibt es inzwischen auch Präparate mit stabilisiertem Allicin, z.B. Allimax.
Zum Teil sind auch Abbauprodukte des Allicins wirksam. Eine Studie konnte auch für das Ajoene, einem Abbauprodukte des Allicins die antivirale Wirkung nachweisen. Es ist bezüglich der Viren sogar wirksamer als das Allicin selbst. Ajoene entsteht, wenn Allicin in einer öligen Umgebung zerfällt. Somit wäre zum Beispiel auch in Öl eingelegter Knoblauch beziehungsweise Bärlauch noch antiviral aktiv.
Nachgewiesen wurde die antivirale Wirkung für Herpes simplex 1 und 2, Parainfluenza Virus Typ 3, Vaccinia Virus, Vesicular Stomatitis Virus und das Humane Rhinovirus Typ 2.
Die wissenschaftliche Forschung bestätigt also das überlieferte Wissen der Volksheilkunde: Ist eine Grippe oder Erkältung im Anflug, iss reichlich frischen Knoblauch oder Bärlauch.