Ölauszug von Heilpflanzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Inhaltsstoffe von Heilpflanzen zu lösen und diese haltbar zu machen. Eine davon ist der Ölauszug.

Ein Ölauszug ist besonders geeignet für:

  • Fettlösliche Inhaltsstoffe
  • Für die äußerliche Anwendung, z.B. als Massageöl
  • Um Salben oder Cremes herzustellen

Um einen Ölauzug herzustellen braucht man:

  • Pflanzliches Öl. Gut geeignet sind oxidationsstabile Basisöle, zum Beispiel: Mandelöl, Jojobaöl, Sesamöl oder Olivenöl.
  • Kleingeschnittene frische oder getrocknete Pflanzenteile.

Ob man besser frische oder getrocknete Pflanzen verwendet, hängt von der Art der Pflanzen und ihrer jahreszeitlichen Verfügbarkeit ab:. Durch Trocknen kann man Pflanzen auch dann verfügbar machen, wenn sie keine Saison haben und die meisten Kräuter oder Blüten kann man gut getrocknet, ohne große Einbußen bei der Wirksamkeit, verwenden. Dabei gibt es ein paar Ausnahmen: Beinwell zum Beispiel lässt am besten frisch verarbeiten und beim Spitzwegerich gehen wichtige Inhaltsstoffe durch die Trocknung verloren. Auch Johanniskraut verwendet man in der Regel frisch. Getrocknete Pflanzen dagegen haben den Vorteil, dass der Ansatz nicht schimmelt.

Alle Pflanzenteile sollten gut von Öl bedeckt sein.

Kaltauszug

Dazu gibt man das Öl über die kleingeschnittenen Blüten in ein Glas und deckt es mit Gaze oder Küchenpapier ab. So kann die Feuchtigkeit, die die nicht getrocknete Blüten noch enthalten, entweichen und man vermeidet Schimmelbildung. Täglich umrühren oder schütteln am besten mehrmals täglich. Nach etwa einer Woche kann man das Glas verschließen und lässt das ganze insgesamt noch eine Woche an einem warmen, schattigen Platz ziehen.

Traditionelle Quellen geben in der Regel eine längere Zeit für den Auszug an, 3, 4 oder sogar 5 Wochen. Aber sowohl Rudi Beiser, wie auch Heike Käser, die ich beide ob ihrer großen Erfahrung und ihrem wirklich fundierten Wissen sehr schätze, raten zu einer maximalen Zeit 10 Tagen bis maximal 2 Wochen. Danach hat sich ein Konzentrationsgleichwicht eingestellt und man riskiert eher eine Verschlechterung als eine Verbesserung. Ich persönlich mache das inzwischen so.

Dann abseihen, in dunkle Gläser oder Fläschchen abfüllen und beschriften. Bei frischen Blüten nach dem Abfiltrieren nicht auspressen, das würde die Haltbarkeit verschlechtern.

Das Öl aus frischen Blüten ist an einem dunklen, kühlen Ort gelagert etwa 6 Monate, das aus getrockneten Blüten ca. 1 Jahr haltbar.

Warmauszug

Die Blüten und das Öl erwärmen, 50° C sind ideal. 2-3 Stunden im warmen Öl ziehen lassen. Immer wieder umrühren.

Eine andere Möglichkeit ist das Pflanzenmaterial 1 Stunde im warmen Öl ziehen zu lassen und dann den Ansatz über Nacht stehen zu lassen. Am nächsten Tag dann nochmals erwärmen und für eine halbe Stunde ziehen lassen.

Durch ein feines Sieb abseihen und in dunkle Fläschchen füllen. Alle Gerätschaften vorher mit Alkohol desinfizieren.

Wenn man einen Joghurtbereiter, wie den oben auf dem Bild hat, der auch ein Programm für Kräuterauszüge hat, ist es natürlich sehr elegant. Man hat hier den Vorteil, dass garantiert die gewünschte Temperatur über den gesamten Zeitraum gehalten wird. Auf dem Herd ist das oft nicht ganz so einfach, geht natürlich aber auch…

Weitere Grundlagen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Suche

Aktuell