Pflanzenportrait Heckenrose

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Hagebutte/Heckenrose (Rosa canina)

Name

Von althochdeutschen „hagan“,  Dornstrauch, Weißdorn von germ. „haga(n)“ Gehege.  –butte von „b(h)u-“ dick und rund.  Ihr lateinischer Name „Hundsrose“ hat nichts mit den gleichnamigen Tieren zu tun, sondern bezieht sich auf „hundsgemein“, das heißt, ihr häufiges Vorkommen. Ursprünglich war Hagebutte der Name des Weißdorns, der ebenfalls rote Früchte trägt. Dornige Sträucher wie die Heckenrose, der Weißdorn oder die Schlehe wurden oft zur Umfriedung von Weiden und Gehöften angepflanzt. Sie schützten vor Tieren, Feinden und bösen Geistern.

Botanik

Die Heckenrose gehört, wie ihr Name schon vermuten lässt zur großen Familie der Rosengewächse. Sie ist ein 2-3 Meter hoher Strauch, der in Europa, Nordafrika, Vorder- und Mittelasien zuhause ist. Sie blüht von Mai bis Juli, ihre Früchte kann man ab September/Oktober ernten. Hagebutten werden die Früchte der Rosen genannt. Im Prinzip sind sie alle essbar. Zucht- und Gartenrosen werden allerdings in der Regel mit giftigen Spritzmitteln behandelt. Diese sollte man nicht ernten. In freier Wildbahn finden wir Hagebutten vor allem an der wilden Hecken- oder Hundsrose (Rosa canina). Die Hagebutte ist eine Scheinfrucht, die viele kleine Nüsse enthält. Diese sind mit feinen Härchen bestückt, welche bei Hautkontakt Juckreiz hervorrufen.

Ökologie

Wildrosen sind wertvolle Lebenräume für viele Tierarten. So bieten Hagebutten eine leicht zu findende, vitaminreiche Nahrung für viele Vögel.

Inhaltsstoffe

Die Hagebutte ist eine wahre Vitamin C – Bombe! Sie enthält zwischen 500 und 1700 mg Vitamin C pro 100g essbarem Anteil. Dabei wird sie nur noch von der südamerikanischen Acerola-Kirsche ( 1400–4500 mg) übertroffen. Zum Vergleich ist in Orangen oder Zitronen “nur ” etwa 50 mg/100g Frucht Vitamin C enthalten. In früheren Zeiten war deshalb die Hagebutte als günstiger, leicht verfügbarer, einheimischer Vitaminspender sehr beliebt. Außer Vitamin C enthält die Hagebutte die Vitamine A, K, P, B 1, B2, B3,B6, Pektine, Fruchtsäuren, Zucker und Gerbstoffe.  Carotinoide sind für die leuchtend orange-hellrote Farbe verantwortlich. Auch der Mineralstoffgehalt kann sich sehen lassen: 512 mg Kalium, 1800 µg Kupfer, 920 µg Zink, 1 mg Mangan, 47 mg Natrium, 50 mg Calcium, 122 mg Magnesium, 10 mg Eisen und 54 mg Phosphor.

Verwendung

Die Hagebutte wirkt auf Grund der Pektine und Fruchtsäuren mild abführend und harntreibend. In der Volksheilkunde wird die Hagebutte deshalb bei chronischen Entzündungen der Harnwege, sowie bei Blasen- sowie Nierensteinen eingesetzt. Außerdem zur Stärkung des Magens und der Galle. Hildegard von Bingen schreibt der Hagebutte lindernde Wirkung bei Lungenleiden zu und verwendet sie zur Stärkung des Magens.

Vitamin C

Das Vitamin C der Hagebutte ist, im Vergleich zu anderen Vitamin C-haltigen Pflanzen, sehr stabil und bleibt auch nach kurzem Kochen oder im Tee nach dem Überbrühen noch weitgehend erhalten. So kann man die Hagebutte auch im Winter als Tee oder in Form von Hagebuttenmark oder  –marmelade genießen. Das, und der Gehalt vieler, auch für das Immunsystem wichtiger, Mineralien, macht die Hagebutte nicht nur zu einem Genuss, sondern zu einem wirksamen Nahrungs- und Heilmittel für die dunkle und kalte Jahreszeit: als Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten und Erkältungen oder in der Rekonvaleszenz. Vitamin C wirkt außerdem antioxidativ und schützt Folsäure, sowie Vitamin E vor Oxidationsprozessen und erhält diese in ihrer aktiven Form. Zusammen mit Niacin und Vitamin B6 ist Vitamin C notwendig zur Produktion von Carnitin, das zur Umwandlung von Fetten in Energie notwendig ist. Ein Mangel an Vitamin C senkt den Carnitinspiegel und reduziert die Energieproduktion aus Fetten. Ermüdungserscheinungen und Muskelschwäche sind die Folge. Vitamin C ist außerdem wichtig für den Abbau von Cholesterin und hilft der Leber bei der Ausscheidung von Medikamenten und anderen Giften. Vitamin C stimuliert das Enzymsystem der Leber, welches das Blut entgiftet. Es hilft bei der Resorption von Eisen. Auch für die ausreichende Produktion von Schilddrüsenhormonen, sowie der Nebennierenhormone Adrenalin und Noradrenalin ist Vitamin C wichtig. Erschöpfungszustände haben ihre Ursache häufig auch in einer Unterfunktion der Nebennierenrinde und der verminderten Produktion dieser Hormone. Auch das „Glückshormon“ Serotonin wird von Vitamin C beeinflusst. Vitamin C stimuliert außerdem die Wundheilung.

Mythologie

Seit Urzeiten ist die Rose das Symbol der Frau und Göttin in ihrem Fruchtbarkeitsaspekt und ein Sinnbild der Erotik. In den meisten vorchristlichen Religionen ist die Rose also den Fruchtbarkeits- und Liebesgottheiten zugeordnet. In Griechenland der Aphrodite und bei den Germanen der Frigg oder der Freya. So vergrub man aus Dankbarkeit für den Beistand bei schweren Geburten nach gutem Verlauf Hebammen einst die Nachgeburt unter der Hundsrose. Auch bei den Römern standen Rosen für Lebensfreude, Luxus und Verschwendung sowie für körperliche Liebe und Fruchtbarkeit. Das missfiel der christlichen Kirche lange Zeit, doch im 11. Jahrhundert wird die Rose trotzdem zum Attribut Marias. Diese versucht damit das Erbe der alten Fruchtbarkeits- und Liebesgöttinnen anzutreten. Hier wird allerdings die Rose zum Symbol der himmlischen Liebe umgedeutet. Ihre Symbolik wandelte sich zum Sinnbild von Reinheit und Sittlichkeit. Mit der Rose war aber auch die Vorstellung des Schmerzes verbunden (Keine Rose ohne Dornen) und wegen ihrer hinfälligen Kronblätter auch die von Vergänglichkeit und Tod. Bei den Römern gab es den „dies rosae“, den Rosentag, eine Art Totengedenken. Bei den Germanen wurden sie auf Opferplätzen und Gräbern gepflanzt. In der Ostschweiz und im Allgäu werden heute noch abgelegene Friedhöfe als Rosengarten bezeichnet.

Signatur

Ein charakteristisches Merkmal für alle Rosengewächse sind ihre fünf Blütenblätter. Dies verbindet sie mit dem Planeten Venus. Die Venus hat eine synodische Umlaufzeit von knapp 584 Tagen. Im Laufe von acht Jahren zeichnet sie aus geozentrischer Sicht ein beinahe regelmäßiges Pentagramm, wenn man die fünf erdnächsten Punkte verbindet, die die Venus in diesen acht Jahren erreicht.

Blütenessenz

Die Blütenessenz der Heckenrose hilft bei Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, Resignation und mangelndem Lebenswillen. Sie wird zum Beispiel eingesetzt in der Rekonvaleszenz nach kräftezehrenden Krankheiten oder bei chronischen Krankheiten, schweren Verlusten, etc. Wild Rose weckt die Lebensgeister, Unternehmungslust und den Lebenswillen, macht interessiert und aufgeschlossen.

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