Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
Name
Auch Sommerknoblauch, Ackerlauch, Lauchkraut genannt. Ihr Name bezieht sich auf den leichten Knoblauchgeruch, der beim Zerreiben der Blätter entsteht.
Botanik
Die Knoblauchsrauke gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) und kann bis zu 1 Meter hoch werden.
Standort
Die Knoblauchsrauke wächst gerne im Halbschatten in Laubwäldern, gedeiht aber auch besonders gut in Gebüschen und Hecken sowie an Mauern und Wegrainen, in Gärten und auf Schuttplätzen. Sie befindet sich dort häufig in der Gesellschaft von Brennnesseln. Wie diese schätzt sie frische, stickstoffreiche Lehmböden. Man findet sie auch häufig in schattigen Parkanlagen und in Gehölzen im städtischen Raum. Sie ist ein Stickstoffzeiger.
Zeit
Die Knoblauchsrauke blüht von April bis Juli. Die Blätter kann man das ganze Jahr über finden. Frische Triebe gibt es ebenfalls ab April.
Inhaltsstoffe
Zuckerstoffe, Saponine, Glucosinolate (vor allem Sinigrin und Glucotropaeolin) Knoblauchöl, ätherisches Öl, geringe Mengen herzwirksame (blutdruckregulierende) Glycoside, reichlich Vitamin A und C, Mineralstoffe.
Verwendung als Heilpflanze
In der Volksmedizin wurde die Knoblauchsrauke auch zu Heilzwecken verwendet. Sie wirkt antibakteriell, leicht harntreibend und schleimlösend. Sie wurde bei Erkältungen und Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. Sie wirkt verdauungsfördernd und gegen Parasiten im Darm, stoffwechselanregend und blutreinigend. Breiumschläge helfen bei infizierten Wunden und Insektenstichen.
Verwendung als Gewürzpflanze
Die Knoblauchsrauke ist bereits seit langer Zeit als Gewürz- und Gemüsepflanze in Gebrauch. Sie schmeckt leicht bitter und etwas nach Knoblauch.
Bereits in der mittleren Steinzeit wurde sie nachweislich verwendet und ist damit das älteste bekannte einheimische Gewürz. Im Mittelalter wurde die Knoblauchsrauke in Gärten angebaut und diente der einfachen Bevölkerung als Gewürz.
Knoblauchsrauke schmeckt roh in Wildkräutersalaten, Quark- und Frischkäsezubereitungen oder Kräuterbutter und als Pesto.
Man kann sie in Suppen und als würzige Zugabe für Gemüse verwenden.
Die reifen Samen kann man mit Essig, Öl und Salz zu einem würzigen Senf verarbeiten.
Die Wurzel kann man im Herbst und Frühjahr bevor die Pflanze aus der Grundrosette ihre Blütenstängel treibt ausgraben. Sie schmeckt meerrettichartig. Man kann sie als Würzpaste in Öl oder Sauerrahm reiben.
Quellen
Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger: Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, AT-Verlag
http://de.wikipedia.org/wiki/Knoblauchsrauke