Pflanzenportrait Spitzwegerich

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Spitzwegerich Wildpflanze

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

In der Signaturenlehre steht der Spitzwegerich für Unscheinbarkeit trotz emotionaler Stärke und ausgeprägte Widerstandkraft. Er steht am Wegesrand und kann getreten werden und richtet sich trotz allem immer wieder auf.

Der eher unscheinbare Spitzwegerich ist ein sehr potentes Heil- und Wildkraut. Die amerikanischen Ureinwohner meinten, er könne das Bild der Gesundheit in einem Menschen wiederherstellen. Mir hat er schon oft als erste Hilfe bei Insektenstichen und kleineren Wunden geholfen. Das Gute ist: man hat ihn immer dabei, den er wächst fast überall. Seine noch nicht aufgeblühten Blütenstände kann als Snack unterwegs knabbern, sie schmecken sehr angenehm und leicht nach Pilzen.

Name

Der Gattungsname Plantago, leitet sich von lat. „planta“ (= Fußsohle, Fußfläche) ab, lanceolata von lat. “lanceola“ = kleine Lanze. Der deutsche Name Wegerich kommt aus dem Althochdeutschen von „wega“ = Weg und rih = König, bedeutet also König des Wegs oder der Wege. Geschuldet ist diese Name dem häufigen Vorkommen des Spitzwegerich auf Feldwegen oder an Wegrändern. Die Germanen bezeichneten ihn als „Läkeblad“ = Heilblatt. Weitere Namen sind Heilwegerich, Spießkraut, Lungenblattl oder Schlangenzunge.

Inhaltsstoffe

Spitzwegerichblätter enthalten Schleimstoffe (ca. 6%), Saponine, Phenylethanoide (u.a. Acteosid) und Iridoidglykoside (u.a. Aucubin). Außerdem Flavonoide (u.a. Apigenin, Luteolin), Kieselsäure, Vitamin C, B,  Mineralstoffe, davon viel Kalium und Zink.

Heilwirkung

Aufgrund seiner speziellen Wirkstoffkombination ist der Spitzwegerich eines der besten Hustenmittel überhaupt und ganz besonders für Kinder zu empfehlen. Er ist auch besonders gut wirksam bei Reizhusten.
Die im Spitzwegerich enthaltenen Schleimstoffe wirken reizmildernd, hustenreizlindernd und entzündungshemmend. Gerbstoffe wirken ebenfalls entzündungswidrig und antibakteriell, sowie leicht schmerzlindernd.  Aucubin wirkt antibakteriell und immunstimulierend. Kieselsäure, Vitamin C und Zink stärken die Abwehrkräfte, festigen das Gewebe und fördern die Wundheilung. Iridoidglykoside wiken krampflösend und antiviral.

Verwendung

Das Kraut innerlich als Tee, Frischpflanzenpressaft, Tinktur oder Sirup bei Erkältung, Reizhusten, Bronchitis und Asthma.
Äußerlich bei Entzündungen der Haut, sowie der Mund- und Rachenschleimhaut. Kühlend, abschwellend, blutstillend, antibiotisch als erste Hilfe bei juckenden Ausschlägen, leichten Verbrennungen, Sonnenbrand,  Wunden und Insektenstichen. Für Tee nimmt man 1 Tl  mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, 7 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich eine Tasse schluckweise trinken.

Geschichtliches

Bereits die griechischen Heilkundigen Dioskurides, Themison und Plinius lobten bereits vor 2000 Jahren die Heilkräfte des Spitzwegerich. Später dann die berühmten mittelalterlichen Ärzte Albertus Magnus und Hieronymus Bock, sowie Hildegard von Bingen. Er wurde bei starkem Husten, bei Schüttelfrost, Brandwunden, Geschwüren, Augen- und Nasenentzündungen sowie Hundebissen eingesetzt. Sebastian Kneipp verwendete ihn zur Blutstillung und Wundbehandlung.

Mythologie

Für die germanischen Stämme verkörperte der Wegerich, die wieder aus der Unterwelt ans Licht getretenen Seelen, die nun den Menschen auf der Erde nachfolgten. Auch für die Griechen und Römer war der Wegerich mit der Unterwelt verbunden: mit Orkus und seiner Tochter Proserpina.

Signatur/Spagyrik

Spitzwegerich

„Spitzwegerich unterstützt den Menschen in allen Schwächephasen, in denen auch im psychischen Bereich die Reserven der Lebenskraft ausgeschöpft wurden. Das Organ Lunge ist eng verknüpft mit der Tendenz, seinen Emotionen exzessiv Raum zu lassen. Denken wir nur an den unerschöpflichen Lebenshunger der Tuberkulosekranken…Diese Heilpflanze konsolidiert „seelische Aderlässe“ und ihre auszehrende Wirkung. Plantago lässt die „Flügel“ wieder heben, genau wie die Lanzettenblätter sich wieder aufrichten, wenn sie mit Füßen getreten werden.“
Der dem Spitzwegerich entsprechende Konstitutionstyp hat intensive Gefühle und eine schillernde Fantasie. Die Gefühle sind oft so beherrschend, dass sie das Denken trüben. Die Realtiät wird schwer ertragen und es besteht die Neigung zur Flucht in Tagträume – die Fantasie wird gegenüber der Tat bevorzugt. Diese emotionale Dominanz mindert die Lebenskraft.

Quellen

 https://www.wala.de/qualitaet/pflanzenarchiv/spitzwegerich/
http://www.pekana.de/spagyrik/signaturenlehre/artikel-26.htm
Kalbermatten Roger: Wesen und Signatur der Heilpflanzen, AT-Verlag
Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger: Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, AT-Verlag
http://www.koop-phyto.org/arzneipflanzenlexikon/spitzwegerich.php

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