Weihnachten, die geweihten Nächte. Laut christlicher Lehre wird heute das Christkind geboren.
Wir alle wissen aber, dass dieses Fest viel älter ist und auf die Bräuche der germanischen und skandinavischen Völker zur Wintersonnwende zurück geht. Dort wo ich lebe, ist es im Moment etwa 16 Stunden am Tag dunkel, nördlich des Polarkreises steigt die Sonne einige Wochen überhaupt nicht mehr über den Horizont. Was liegt also näher, als die nun wieder länger werdenden Tage, die Wiedergeburt des Lichts gebührend zu feiern!
Wenn wir Weihnachten nicht nur auf Konsum und Kommerz reduzieren, ist es ein schönes Fest, denn es erinnert uns ja nicht nur daran, dass das Licht im Außen wiederkehren wird, sondern könnte auch ein Anlass sein, uns an das Licht in uns zu erinnern.
Wir wünschen uns so vieles in unserem Leben und glauben, dass es uns glücklich machen wird, wenn wir es endlich bekommen: Liebe, Glück, einen Partner, ein Haus, den nächsten Urlaub…
Das hat ja auch durchaus seine Berechtigung und macht uns tatsächlich für einen Moment glücklich. Ich habe allerdings festgestellt, dass sich dieses Glück relativ schnell verbraucht und die erfüllten Wünsche durch neue ersetzt werden.
Sehr viel nachhaltiger glücklich macht mich, wenn es mir gelingt etwas zu geben, etwas einzubringen in dieses Leben, was mir im Innersten entspricht. Dieses Glück endet nie, es verbraucht sich nicht.
Etwas einzubringen, was andere, was die Welt brauchen kann, ist der erste Grund, warum wir an diesem Spiel des Lebens teilnehmen und wenn alles gut läuft, macht uns das auch unglaublich glücklich.
Und jede/r hat etwas Besonders zu geben, etwas ganz Individuelles, Einzigartiges beizutragen. Darum zu wissen, das zu kennen ist wichtig, es gibt uns die Kraft auch den Widrigkeiten des Lebens zu trotzen. Denn nur wer sich seines Lichts gewahr ist, kann auch voll Vertrauen in die eigene Dunkelheit und die Dunkelheit der Welt schauen.
Sich des eigenen Lichts zu erinnern, genauso wie das Licht in jedem anderen, es wahrzunehmen es zu nähren und zu hegen, es wertzuschätzen und zu schützen, wäre das nicht eine wunderbare Weihnachtsbotschaft?
In diesem Sinne, wünsche ich all den wunderbaren Lichtern da draußen schöne und erholsame Festtage!