Der Olivenbaum (Olea europaea)
Name
Der heutige Name stammt vom lateinischen „oliva“ und „oleum“, das die Römer vom altgriechischen „elaion“ herleiteten. Das semitische „zait“ findet sich noch heute im im spanischen „aceituna“ und im portugiesischen „azeitona“ wieder. Das altägyptische Wort für Olive war „tat“ oder „tet“.
Botanik
Der Olivenbaum oder Ölbaum ist ein immergrüner Baum, der 6-10 Meter in Einzelfällen bis zu 20 Meter Höhe erreicht und gehört zur Familie der Ölbaumgewächse. Er wächst sehr langsam und braucht 7-12 Jahre bis er die ersten Früchte trägt, kann aber bis zu 1000 Jahre alt werden.
Der Olivenbaum ist im Mittelmeergebiet, dem Nahen Osten und Südafrika heimisch kann große Hitze aber keinen Frost vertragen. Er ist ansonsten anspruchslos und braucht wenig Wasser.
Er blüht von Ende April bis Anfang Juni. Die Früchte reifen ab Mitte Oktober. Die Farbe der unreifen Oliven ist grün, die der reifen schwarz oder violett/braun.
Es gibt allein im Mittelmeerraum über 1.000 unterschiedliche Sorten.
Die Heilkraft des Olivenbaums
Der Olivenbaum wir seit 7000 Jahren kultiviert und ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Aber auch seine heilenden Eigenschaften werden schon seit langer Zeit genutzt. Man verwendet sowohl das Öl als auch die Blätter.
Das Olivenöl
Kulturen, in denen sich die Menschen vorwiegend des Olivenöls als Fettquelle bedienen, verzeichnen eine signifikant geringere Rate von Herz-Kreislaufkrankheiten und Krebs. Vor allem Herz-Kreislaufkrankheiten sind hier fast unbekannt. Das Olivenöl zeichnet sich durch seine Fettsäurezusammensetzung aus. Man kennt inzwischen rund 1000 biologisch aktive Wirkstoffe im Olivenöl. Viele davon wirken blutverdünnend und schützen vor Herzinfarkt. Olivenöl besteht zu einem hohen Prozentsatz aus der einfach ungesättigten Ölsäure. Bisher wurden mehrfach ungesättigte Fettsäuren als wertvoller erachtet. Inzwischen hat man allerdins herausgefunden, daß gerade die einfach ungesättigte Ölsäure, als Hauptbestandteil des Olivenöls, eine besondere Schutzwirkung auf das Blut hat. Die anthroposophische Medizin bezeichnet das Olivenöl auch als Öl der Mitte. Untersuchungen haben ergeben, daß die Ölsäure beim Zellaufbau von Kleinkindern eine besonders wichtige Rolle spielt und sich positiv auf die Lernfähigkeit auswirkt. So sollte es also schon in der Säuglings- und Kleinkindernährung das bevorzugte Öl sein.
Olivenöl hilft außerdem den Gesamtcholesterinspiegel auf einem gesunden Niveau zu halten. Als einziges Öl senkt es das schädliche LDL Cholesterin und erhöht das nützliche HDL.
Hochwertiges Ölivenöl fördert den Gallenfluß und ist besonders leicht verdaulich. Es hat einen positiven Effekt auf Magen-Darm-Geschwüre. Diese gehen zurück oder heilen in der Hälfte der Fälle sogar ganz aus. Auch bei Verstopfung kann ein Esslöffel Ölivenöl mit einigen Spritzern Zitronensaft am Abend eingenommen helfen.
Olivenöl wirkt antioxidativ und schützt die Zellen vor freien Radikalen. Damit hilft es vor vielen Zivilisationskrankheiten zu schützen und den Alterungsprozess zu verlangsamen. Als Teil der mediteranen Ernährung zeigten Studien auch eine schützende Wirkung gegen Krebs.
Olivenöl ist außerdem ein wunderbares Öl zur Haut- und Haarpflege und als Basisöl für Heilpflanzenauszüge. Das im Olivenöl natürlich enthaltene Vitamin E fördert die Elastizität und Belastbarkeit der Haut. Auch bei Neurodermitis beruhigt es die gereizte Haut. Als Massageöl löst es Verspannungen, lindert Schmerzen und Muskelkater und durchwärmt das Gewebe. Nächtliche Leberkompressen mit Ölivenöl über drei Wochen stärken und reinigen die Leber und regen die Gallentätigkeit an (Renee Strassmann, Baumheilkunde).
Die Blätter
Ist schon das Öl aus den Früchten des Olivenbaums äußerst heilsam und wichtig für eine gesunde Ernährung, wird dies von den Blättern jedoch noch übertroffen.
Schon seit langem verwende ich Olivenbaumblätterextrakt. Vor allem bei viralen Infekten.
Das Extrakt aus Olivenblättern wirk: antibiotisch, antiviral und antiparasitär, entzündungshemmend, immustärkend, vitalisierend und antioxidativ. Er verbessert den Blutfluss und die Elastizität der Arterien und kann damit den Blutdruck senken, stabilisiert den Blutzuckerspiegel und regt den Gallenfluss an.
Geschichtliches
Schon die ersten Bewohner Kretas in der Jungsteinzeit (6000-3000 v. Chr.) sollen die Früchte von der Wildform des Olivenbaumes (Olea oleaster) gegessen haben. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass um 4000 v. Chr. in Kreta und Syrien aus der Wildform die Gartenolive kultiviert wurde.
Im trockenen Klima des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens stellte das Öl bald ein wichtiges Nahrungsmittel und Handelsgut dar. In Religion und Kunst, sowie den vielen Mythen spiegelt sich diese wichtige Rolle des Olivenbaums wider.
Mythologie
Bei vielen Völkern galt der Olivenbaum, auch oft einfach Ölbaum genannt, als heilig. Unter einem Olivenbaum das Licht der Welt zu erblicken, galt als Zeichen göttlicher Abkunft, wie bei Artemis und Apollo, den Zwillingen der Nymphe Leto. Auch Romulus und Remus, die sagenhaften Gründer der Stadt Rom, wurden unter einem Olivenbaum geboren.
Bei den Griechen war er der Athene, der Göttin der Weisheit geweiht. Die olympischen Sieger wurden mit Olivenzweigen bekränzt. Der Zweig des Olivenbaums galt den Griechen und Römern als Symbol des Friedens. Besiegte, die um Frieden baten, trugen Ölzweige in den Händen.
Auch im Christentum steht die Taube mit dem Ölbaumzweig für Frieden und Versöhnung. Der Bibel zufolge schickte Noah nach der Sintflut eine Taube los. Sie kehrte mit einem Ölzweig im Schnabel zurück: die Erde grünte wieder, das Leben war zurück.
So steht der Olivenbaum auch für die Lebens- und Regenerationskraft der Natur und des Lebendigen an sich.
Signatur
An der Olive ist nichts Gerades. Stämme und Äste winden sich wie Schlangen, der ganze Wald scheint zu tanzen. Bewegung in der Stille ohne Bewegung…Stille und Kraft, Kraft aus der Stille.
Die schlangengleichen Formen der Olivenbäume, die sich zum Teil auch umeinander eher in den Himmel winden als strecken, weckt in mir auch gleich Assoziationen zum “Chi” der Lebenskraft der chinesischen Philosophie und Medizin. Nützliches Chi fließt wie das Wasser in einem natürlichen Bachbett – mäandernd, sich schlängelnd. Geradlinig schießend wird es zum Schad-Chi und bringt keinen Nutzen mehr. In den Olivenbäumen sieht man das Chi geradezu harmonisch fließen.
Blütenessenz
Die Bachblüte “Olive” steht für Lebenskraft und Regenerationsfähigkeit. Sie wird eingesetzt bei tiefer Erschöpfung, wenn man sich völlig verausgabt hat oder aufreibende seelische Entwicklungsprozesse anstehen.
Literatur
http://www.sinoplasan.de/olivenblatt-extrakt-hintergrund.html