Eine wirklich inspirierende Doku von Volker Schlöndorff über den Australier Tony Rinaudo, der 2018 den alternativen Nobelpreis für seine Entdeckungen zur Wiederaufforstung in Afrikas Trockengebieten erhielt.
Schon 2022 kam die Doku des bekannten deutschen Regisseurs Volker Schlöndorff, über den Australier Tony Rinaudo und seine Wiederaufforstungsprojekte in Afrika, in die Kinos. Es ist sein erster und einziger Dokumentarfilm und er war damals bereits 83 Jahre alt. Doch die Geschichte von Tony Rinaudo und den Bäumen faszinierte und inspirierte in so, dass er nicht anders konnte, als diesen Film zu machen.
Ist irgendwie damals an mir vorbeigegangen. Aber zum Glück läuft er seit dem 8.11. im SWR und ist in der ARD Mediathek bis zum 7.1.24 abrufbar.
Was hat dieser Film mit Permakultur zu tun?
Das Wort fällt kein einziges Mal in diesem Film und doch ist er durchdrungen vom Geist und den Ideen der Permakultur. Ob Tony das bewusst ist, weiß ich nicht, aber was die Menschen unter seiner Anleitung dort anwenden, ist exakt das, was man in der Permakultur tun würde und zeigt, dass und wie diese Grundsätze, vor allem auch unter diesen extremen Bedingungen, einen Unterschied machen können.
Die Geschichte
Tony Rinaudo ist ein australischer Agrarwissenschaftler, der mit seiner Frau seit Anfang der 80er Jahre fast 20 Jahre als Entwicklungshelfer in Afrika lebte. Er begleitete dort Wiederaufforstungsprojekte in der Sahelzone am südlichen Rand der Sahara. Um die Ausbreitung der Wüste aufzuhalten wurde damals die Idee der „Grünen Mauer“ ins Leben gerufen – ein Band von Bäumen quer durch Afrika und verschiedene Staaten. Vom Atlantik bis ans Rote Meer. Gefördert von der Weltbank.
Die Aktion war eine Reaktion auf die Hungersnöte in diesen Gebieten. Sie waren die Folge von Dürre und Degeneration der Böden durch „moderne“ landwirtschaftliche Techniken der ehemaligen Kolonialherren aus Europa. Diese Katastrophe betraf etwa 50 Millionen und führte zum Tod von schätzungsweise einer Million Menschen. Viele von uns kennen die Bilder davon im Fernsehen aus ihrer Jugend.
Allerdings war man wenig erfolgreich. Viel Geld und Manpower wurden buchstäblich in den Sand gesetzt, die meisten Bäume überlebten nicht und man konnte die Menschen vor Ort nicht wirklich überzeugen.
Doch als Tony nach wenigen Jahren bereits am Aufgeben war, machte er eine Entdeckung, die alles veränderte. Eigentlich hatte es einmal Bäume dort gegeben, wo heute nur noch Wüste war und die Wurzeln dieses uralten Waldes existierten noch unter der Erdoberfläche. Sie reichten teilweise bis in 30 Meter Tiefe und konnten dort an Wasser gelangen. Mit der richtigen Technik konnte man diese Wurzeln n wieder zum Leben erwecken und einen neuen Wald wachsen lassen – in einem Gebiet wo die Sonne gnadenlos brennt und es praktisch nie regnet. Und das mit minimalem Aufwand und Kosten!
Die Bäume holen das Wasser aus der Tiefe und machen es verfügbar. In ihrem Schatten kann man Landwirtschaft betreiben und die Ernten fallen dreimal so hoch aus, wie sonst. Sie produzieren Biomasse, die Humus aufbaut und den degenerierten Boden belebt und fruchtbar macht.
Seit dieser Zeit unterrichtet Tony diese Techniken und gewinnt die Menschen vor Ort dafür. Und diese geben es dann weiter: An ihre Kinder und Nachbarn. Inzwischen muss man niemanden mehr davon überzeugen, denn die Menschen sehen, dass es funktioniert und ihr Überleben sichert.
Warum die Wiederbewaldung so wichtig ist
Tony sagt, er ist überzeugt davon, dass Afrika, mit den richtigen Techniken, in der Lage wäre, nicht nur sich selbst, sondern die ganze Welt zu ernähren.
Die Wiederbewaldung von Afrika könnte nicht nur massiv Fluchtursachen bekämpfen, sondern auch ganz konkret ein wichtiges Instrument im Hinblick auf die Klimakatastrophe sein – denn Bäume binden CO2 , genauso wie die Regeneration der Böden und der Aufbau von Humus.
Tony arbeitet seit den 90er Jahren auch als Berater für World Vision. Wer also seine Arbeit unterstützen möchte und/oder noch ein schönes und sinnvolles Geschenk sucht, dem empfehle ich dieses hier:
